Paul Klee
das Haus im Süden, 1927
Kreide und Aquarell auf Papier auf Karton, 24 x 30 cm
Zentrum Paul Klee, Bern, Leihgabe aus Privatbesitz
Dieses Bild ist erst seit Kurzem als Leihgabe aus Privatbesitz in der Sammlung des Zentrum Paul Klee und ist hier erstmals ausgestellt. Um 1927 ist Paul Klee Dozent am Bauhaus in Dessau. Er ist nicht sehr glücklich mit seiner Anstellung. Die Gestaltungstheorie, die er unterrichtet, verliert an Bedeutung gegenüber der Architektur und der Produktentwicklung. Das von Walter Gropius, dem Gründer und Leiter des Bauhauses, entworfene Hauptgebäude und die Meisterhäuser sind ein Zeichen für diese Neuorientierung. Mit diesem «Haus im Süden» scheint sich Klee all dem entgegenzusetzen. Seine Motive sind inspiriert von seinen Ferien in Südfrankreich in dieser Zeit und nicht vom Bauhaus. Die Flächen malt Klee bunt und frei – nicht in strengen 90-Grad-Winkeln wie die typische Bauhaus-Architektur. Ganz unvermutet und trotzdem wie selbstverständlich taucht ein Haus auf. Es sind nur zwei Flächen, in eine malt er zwei Fenster. Wir erkennen sofort ein Haus mit Satteldach.