Paul Klee
geöffnet, 1933
Aquarell, Feder und Bleistift auf Grundierung auf Nesseltuch auf Holz, 40,5 x 55 cm
Privatbesitz Schweiz, Depositum im Zentrum Paul Klee, Bern
Dieses Bild nennt Paul Klee einfach «geöffnet». Er malt es in einer Mischtechnik von Aquarell, Feder und Bleistift auf einen feinen, textilen Bildträger, den er auf Holz geklebt hat. Alle Flächen weisen eine Struktur auf, die an den Verputz einer Mauer erinnert. Klee zeigt eine Landschaft mit zwei Bergen und einem Vollmond oben links. Aus dem Gebirge «wachsen» viereckige unregelmässige Flächen. Sie sind so ineinander verschachtelt, als wären es Seiten eines aufgeklappten Buches, ein Leporello oder ein Paravent – ein aufklappbarer Wandschirm. Die verschiedenen Farben der Flächen oder der leuchtend blaue Rahmen, ihr Wechsel zwischen Hell und Dunkel, steigern die Tiefenwirkung: Bestimmte Farben wirken näher als andere.
«Als ich in Italien die Baukunstwerke verstehen lernte, hatte ich an Erkenntnis sofort einen wesentlichen Gewinn zu buchen. Obwohl diese Werke praktischen Zwecken dienen, drückt sich in ihnen das Formprincip reiner aus als in andern Kunstwerken. Die leicht erkennbare Gliederung ihrer Form, ihr exacter Organismus vermag gründlicher zu bilden, als alle Kopf-, Akt- und Kompositionsversuche.»