Paul Klee
Zimmerperspective mit Einwohnern, 1921
Ölpause und Aquarell auf Papier auf Karton, 48,5 x 31,7 cm
Zentrum Paul Klee, Bern
Der Beginn des 20. Jahrhunderts ist geprägt von wissenschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Diese reichen von der Relativitätstheorie über Industrialisierung bis hin zu Fotografie und Film. Auswirkungen davon sind auch in der Bildenden Kunst sichtbar – etwa im Kubismus, Futurismus oder ganz allgemein in abstrakter Kunst. In «Zimmerperspective mit Einwohnern» zeigt Paul Klee ein klassisch mit Zentralperspektive konstruiertes Zimmer. Alle Linien des Raumes sind auf einen Punkt ausgerichtet, so dass eine Illusion von Räumlichkeit entsteht. Die Figuren sind ebenfalls auf diese Weise konstruiert und scheinen im Boden und in den Wänden gefangen. Sie erscheinen als körperlose Geisterwesen. Klee malt mit dieser Komposition eine Parodie auf die traditionelle perspektivische Raumdarstellung und hinterfragt wohl auch die Vorstellungen von Raum und Zeit.