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Paul Klee

214 - Handpuppen

Ohne Titel (Bandit)

Zwischen 1916 und 1925 stellte Paul Klee für seinen Sohn Felix aus unterschiedlichen Materialien Handpuppen her. Die ersten Figuren, die Klee für seinen Sohn zu dessen neunten Geburtstag hergestellt hatte, waren aus Gips und hiessen «Herr Tod», «der Kasperl», «die Gretl, seine Frau», «der Sepperl, sein Busenfreund», «der Teufel» und «der Polizist». Bis auf eine Ausnahme wurden sie 1945 durch ein Bombardement in Würzburg zerstört.

Für die Gestaltung der Köpfe und Kostüme beschränkte sich Klee zu Beginn auf Gips und einfache Stoffe aus der Nähkiste seiner Frau. Mit der Zeit aber weitete er seine »Palette« auf alle erdenklichen Materialien aus. Für die Köpfe verwendete er Rindsknochen und Nussschalen, Hasenfell und echte Haarborsten, Zündholzschachteln und sogar eine Steckdose. Für die Kostüme, die von der in Klees Nachbarschaft wohnenden Bernerin Sasha von Sinner (der Schöpferin der berühmt gewordenen Sasha-Puppen) genäht wurden, kamen Baumwollstoffe in verschiedenen Dekors, Leinen, Seide, Samt, Manchester-Stoff und Leder zur Anwendung.

Insgesamt entstanden zwischen 1916 und 1925 etwa 50 Handpuppen, von denen 30 erhalten geblieben sind. Das erste Bühnenbild des Kasperltheaters setzte sich aus Illustrationen zusammen, die Klee dem Almanach «Der Blaue Reiter» entnommen hatte. Das Theater, aus alten Bilderrahmen und Stoffresten gebastelt, blieb samt Bühnenbildern und Dekorationen in Weimar zurück.


Erfahren Sie mehr über Paul Klees Handpuppen in unserer Filmserie «Unpacking Klee».