Vicente do Rego Monteiro (1899–1970)
Schriftsteller und Künstler, der sich als einer der ersten mit den Indigenen Kulturen Brasiliens beschäftigte und sich diese für seine Zwecke zunutze machte.
Vicente do Rego Monteiro stammte aus einer wohlhabenden Familie im nordöstlichen Bundesstaat Pernambuco. Bereits als Zwölfjähriger begleitete er seine ältere Schwester nach Paris, wo er in verschiedenen privaten Akademien studierte. 1917 liess er sich in Rio de Janeiro und in Recife nieder. Sein Interesse galt bereits früh den Indigenen Kulturen, die er in neu gegründeten Museen mit öffentlichen ethnografischen Sammlungen oder Büchern studierte. Direkte Kontakte mit den Indigenen Völkern bestanden keine. Besonders seine Faszination für die Keramiken des präkolumbianischen Marajoara-Volkes aus dem Amazonasgebiet hinterliess Spuren in seinen Darstellungen reliefartiger Figuren aus vereinfachten Volumen in erdiger Farbigkeit. Durch seine Teilnahme an der Semana de Arte Moderna wurde er als ein Vorreiter der brasilianischen Moderne bekannt. 1923 illustrierte er Légendes, croyances et talismans des Indiens de l’Amazone (Legenden, Glaube und Talismane der Indigenen im Amazonasgebiet), einen Sammelband mit mythologischen Geschichten der Tupi und der Tapuia, zweier brasilianischer Ethnien, die er als Ursprung Indigenen Denkens erachtete. In diesem Zusammenhang entstanden abstrakte Gemälde, die das Formenvokabular der Tupi und Tapuia aufgriffen. Ab 1923 bis zu seinem Tod verbrachte der Künstler längere Zeit in Paris. Seiner Bildsprache blieb er treu, verwendete diese jedoch vermehrt für die Darstellung christlicher und alltäglicher Themen.