Digital Guide

Paul Klee

Garten=rhythmus, 1932

Ölfarbe auf Grundierung auf Leinwand auf Karton; rekonstruierter Rahmen, 19,5 x 28,5 cm

Zentrum Paul Klee, Bern, Depositum aus Privatbesitz, Schweiz

Gemeinschaftsgarten

Mit unserem offenen, generationenübergreifenden Gemeinschaftsgarten rücken Zentrum Paul Klee und die Bernerinnen und Berner einander näher und das FRUCHTLAND wird zu einem Ort der Begegnung für das Quartier und der Auseinandersetzung mit Lebensmittelproduktion im urbanen Raum. Der Garten ist geordnet, so dass in jedem Beet nur das wächst, was auch dort wachsen soll. Was dort nicht hingehört, wird gejätet. Die Ordnungsliebe unserer Gärtner:innen zeigt sich beispielhaft in der Kräutersonne. Schliesslich ist ein Garten mit der Vielfalt an Pflanzen, Farben und Formen von einer gewissen Schönheit geprägt, die je nach Gärtner:in andere «Auswüchse» erfährt. 

Infos zum Gemeinschaftsgarten

Zum Werk

Dieses Bild von Paul Klee macht sein Interesse für natürliche Strukturen deutlich. Vom Garten des Titels ist vor allem eine verzerrte geometrische Struktur zu sehen. Ein Rhythmus von fliessenden Formen entsteht. Teils sind die einzelnen Felder zusätzlich mit einer Struktur gestaltet: ein Schachbrettmuster, Schraffuren oder Kreisformen. Pflanzen tauchen nur in Andeutungen auf, als wuchernd-fliessende Gebilde. 

Klee interessiert sich für das Zusammenwirken von Künstlichem und Natürlichem: Denn jeder Park oder Garten ist von Menschenhand gestaltete Natur. Er sieht sich selbst als Künstler, der auf der Grundlage von natürlichen Erscheinungen, Strukturen und Prozessen Neues erschafft – genau wie in der Natur.

Vertiefung: Strukturen in der Natur

Überall in der Natur gibt es Strukturen, das heisst Formen, die nach bestimmten Regeln oder Mustern aufgebaut sind. Meist entstehen diese Strukturen aufgrund bestimmter Funktionen. Die Kerne an den Blüten der Sonnenblumen sind etwa spiralförmig angeordnet. Es gibt Spiralen, die nach rechts drehen und solche, die nach links drehen. Wenn man die Spiralen zählt, kommt man bei jeder Blüte auf ganz bestimmte Zahlen. Solche Spiralen finden sich auch bei Schneckenhäusern oder Muscheln. Damit hängt auch die Anordnung der Blätter einer Blüte oder am Stiel einer Pflanze zusammen: Sie sind versetzt angeordnet, damit sie sich nicht gegenseitig beschatten und die Pflanze möglichst viel Sonnenenergie aufnehmen kann.