Digital Guide

Paul Klee

Herbarblatt, 1930

Pflanzen auf grundiertem Papier , 46,5 x 30,5 cm

Zentrum Paul Klee, Bern, Schenkung Familie Klee

Schaugarten 2

In diesem Jahr wächst auf unserem Hauptfeld Gerste. Damit werden Bier brauen– aber erst im nächsten Jahr. In unserem Schaugarten wachsen verschiedene Kulturen, die zum Brauen benutzt werden können. Zum Beispiel verschiedene Sorten Braugerste mit Namen wie Leandra oder Ellinor. Es gibt auch eine Sorte Brauweizen, diese heisst Elixier!

Daneben wachsen unterschiedliche Kulturen, die auf unserem Frühstücks- oder Mittagstisch landen können: Kartoffeln und Süsskartoffeln, Perlhirse, Süssmais und Waldstaudenroggen. Perlhirse stammt ursprünglich aus Afrika und ist besonders widerstandsfähig gegen Trockenheit. Sie wird auch Pinselhirse genannt! Waldstaudenroggen ist auch als Urkorn oder Johannisroggen bekannt und ist ebenfalls eine sehr alte Getreidesorte. Man kann aus seinem Mehl Brot backen, die Körner zu Getreiderisotto verarbeiten oder direkt die Körner essen.

Zum Werk

Jahrelang macht Paul Klee Herbarblätter: Auf Reisen, Wanderungen und Spaziergängen sammelt er Pflanzen. Die Pflanzen klebt er zuhause auf schwarzes Papier, so dass er sie aufbewahren kann. Sie dienen Klee zum Studium der einzelnen Pflanzen, ihrer Besonderheiten und Strukturen. Deshalb zeigen die Herbarblätter am deutlichsten Klees intensives Interesse für Pflanzen und ganz allgemein für die Natur. Dieses ist ein besonderes, denn Klee klebt hier verschiedene Arten von Klee auf. Neben den genauen lateinischen Namen schreibt er unten rechts: «Was alles Klee heisst.»

Vertiefung: Herbarium – Eine Geschichte

Ein Herbarium oder auch Herbar ist eine Sammlung von Pflanzen. Das Wort stammt vom lateinischen «herba» für Kraut. Meist handelt es sich um eine Sammlung von gepressten und getrockneten Pflanzen, die auf Karton oder Papierblättern befestigt werden. Bereits im 15. Jahrhundert werden Herbarien angelegt, meist um auch im Winter Pflanzen betrachten zu können. Bei frühesten Herbarien waren die einzelnen Blätter zu Büchern gebunden. Später entstehen wissenschaftliche Herbarien, in denen Pflanzen möglichst vollständig und nach bestimmten Kriterien gesammelt und geordnet werden.