Digital Guide

Paul Klee

Park bei Lu., 1938

Öl- und Kleisterfarbe auf Papier auf Jute; originale Rahmenleisten , 100 x 70 cm

Zentrum Paul Klee, Bern

54948

Masterstudierende in Museumswissenschaften der Universität Neuenburg haben die Interaktive Ausstellung im Kindermuseum Creaviva gestaltet. Sie beziehen sich auf Klees Bild «Park bei Lu.» von 1938. Sie präsentieren ein raumfüllendes Spielbrett, auf dem die Besuchenden als lebensgrosse Spielfiguren an sechs interaktiven Stationen Aufgaben lösen und Klees faszinierende Sicht auf die Natur kennenlernen. Sobald die Würfel am Startfeld fallen, beginnt die Entdeckungsreise auf den verschlungenen Wegen durch das Spiel der vier Jahreszeiten.

Zum Werk

Wahrscheinlich malt Paul Klee bei «Park bei Lu.» ein Herbstbild. Die Farben wecken Erinnerungen an einen Laubwald im Herbst. Die schwarzen Linien sehen wie Bäume, Sträucher oder Äste aus. Sie tragen jedoch keine Blätter. Die Linien streben im Bild nach oben und deuten so das Wachstum an. Einige Linienformen erinnern an tanzende Strichfiguren. In der Mitte wächst eine wunderschöne Pflanze. Auch wenn das Werk «Park bei Lu.» heisst, wobei das «Lu» wahrscheinlich für Luzern steht, so bildet Klee hier nicht einen bestimmten Park ab. Vielmehr geht es ihm um die Idee eines herbstlichen Parks und die Sinneseindrücke, die damit verbunden werden.

Vertiefung: Jahreszeiten

Veränderung zeigt sich in der Natur wohl am eindringlichsten im Wechsel der Jahreszeiten. Die Kälte des Winters mit der «eingeschlafenen», scheinbar toten Tier- und Pflanzenwelt; das Erwachen des Frühlings mit erstem Aufblühen der Pflanzen und dem Paarungsdrang bei Tieren; der Sommer mit seinem üppigen Wachstum und der Wärme; und schliesslich der Herbst mit reichlicher Ernte und seiner speziellen Farbwelt. Schon seit Menschengedenken sind dieser Wechsel und das jährliche Wiederkehren dieses Wechsels bedeutungsvoll gedeutet worden: Der Winter steht für Tod und Ende; der Frühling für Jugend und Erwachen.