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Rose Wylie

Hair, Fruit and Chocolate Rabbit (Queen of Sheba and 2 Djinns), 2012

Aquarell und Collage auf Papier, 86 x 81 cm

© Rose Wylie; Courtesy the artist and David Zwirner; Photo: Jack Hems

Rose Wylie, Hair, Fruit and Chocolate Rabbit (Queen of Sheba  and 2 Djinns)

Zeichnungen

An dieser Wand hängen Zeichnungen, die als Vorstudien für Gemälde, die in der Ausstellung zu sehen sind, dienten. Visuelle Eindrücke, die in ihrem Gedächtnis hängen bleiben, hält Rose Wylie meistens zunächst in einer Zeichnung fest. Dabei filtert und reduziert sie das Bild in ihrer Erinnerung mit wenigen Strichen auf das, was ihr wesentlich scheint. Danach setzt ein Prozess ein, in dem die Künstlerin die Zeichnung überarbeitet, bis die Details wie beispielsweise das Gesichtsprofil einer Figur und die ganze Komposition stimmen. Dabei radiert die Künstlerin Linien nicht aus, sondern überklebt die zu korrigierenden Stellen mit einem neuen Stück Papier. Ihre Skizzen wirken deshalb zum Teil wie Collagen. «The drawing is key», sagt Wylie in einem Interview: Die Zeichnung ist entscheidender Ausgangspunkt für das Gemälde.

Die Skizzen erlauben ihr auch Arbeiten wie Ballet Backdrop vorzubereiten, bei der vier Leinwände zu einem hochformatigen Rechteck angeordnet sind. Eine solche Anordnung kann die Künstlerin nicht schon während des Malprozesses im Studio vornehmen, weil die Decke des Raumes zu tief ist. Das heisst, sie kann die vier Leinwände nur nebeneinanderstellen und muss sich für die vertikalen Übergänge auf die Zeichnung verlassen.

Wylie kopiert die Zeichnungen jedoch nicht in einem exakten Verfahren – etwa mit Hilfe einer Projektion – auf den Bildträger. Sie orientiert sich an der Vorstudie, aber beginnt mit dem Malen einen neuen Prozess des Suchens nach den richtigen Formen und der perfekten Komposition auf der Leinwand.