Paul Klee
213 - Das Haus zum Fliegerpfeil, 1922

Auch vier Jahre nach Kriegsende finden sich bei Paul Klee noch Anspielungen auf die Kriegsthematik und seine Kriegserlebnisse. So im Bild «Das Haus zum Fliegerpfeil». In der Bildmitte stürzt ein Pfeil herunter. Fliegerpfeile waren befiederte Stahlstifte, die zu Beginn des Ersten Weltkrieges aus Kisten aus den Flugzeugen abgeworfen worden wurden. Ihre Treffsicherheit war gering, allerdings durchbohrte ein aus 1500 Metern Höhe abgeworfener Stift den Körper eines Menschen oder den Helm eines Soldaten vollständig.
Nur mit dem Hinweis auf die Waffe im Titel und der exakten Darstellung eines solchen Geschosses erinnert Paul Klee an den Ersten Weltkrieg. Das Bild selbst strahlt nichts Kriegerisches aus. Offenbar ging es Klee hier um die Gestaltung von Bewegung, Statik und Schwerkraft, die er hier als Gegensätze verbindet. Dem aus Farbflächen konstruierten wuchtigen Bau, der kurioserweise im Raum zu schweben scheint, verleiht der filigran wirkende und senkrecht nach unten strebende Pfeil plötzlich Schwerkraft. Der Pfeil scheint das Haus nicht nur im Bild zu halten und am davon schweben zu hindern, sondern zieht ihn förmlich nach unten.